Datum
  • Apr. 28, 2020
  • 8 MIN.
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Kategorie Tech
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Schnelle Integrationen mit Multisource

Schnelle Integrationen mit Multisource

Integrationen sind ein zentraler Bestandteil von CMS- und DX-Projekten in Unternehmen. Sie werden jedoch häufig zum Engpass, weil die Implementierung zeitaufwändig ist. Dieses Problem lässt sich nun jedoch mithilfe von REST APIs lösen, die mittlerweile häufig für Integrationen eingesetzt werden.

DX Hub

Warum sind Integrationen von so großer Bedeutung? (Lesen Sie bei „Einfache Integration“ weiter, wenn Sie sofort wissen möchten, wie uns das gelungen ist.)

Sie kennen sicherlich die Content-Hub-Philosophie, mit der sämtliche CMS-Anbieter, insbesondere Headless CMS-Anbieter, ihre Lösungen bewerben: Zentralisieren Sie Ihren gesamten Content in einem einzigen System. Bauen Sie Content-Silos ab. Löschen Sie doppelten Content, der zu peinlichen Pannen, sogenannten „Brand Failures“ führen kann, wenn Logos oder Markenbotschaften nur teilweise aktualisiert werden. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Content einfach gefunden werden kann. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Content in allen Kanälen problemlos verwendet werden kann.

Fast alle diese Argumente sind einleuchtend. In der Theorie mag das auch überzeugen. Aber wie sieht es in der Praxis aus?

Wie groß ist der Aufwand, wenn Sie den gesamten Content jeder Abteilung oder Außenstelle oder den Content neu erworbener Unternehmen in Ihr neues zentrales CMS-/Content-Hub-System migrieren müssen? Wenn Sie dementsprechend auch alle Mitarbeiter im Umgang mit einer neuen Benutzeroberfläche schulen müssen? Wenn Sie Integrationen und benutzerdefinierte Workflows an das neue CMS anpassen müssen? Die Antwort liegt auf der Hand: Das alles ist sehr aufwändig und zeitintensiv.

Wie sieht es zudem mit speziell entwickelten Systemen wie PIM- oder E-Commerce-Systemen aus? Sie enthalten viel Content, der eigentlich nur in das jeweilige System gehört. Ihr Content- und Marketingteam würde diese Inhalte wahrscheinlich auch gerne für Kampagnen auf der Website oder in anderen Kanälen verwenden.

Was wäre, wenn Sie von allen oben beschriebenen Content-Hub-Vorteilen profitieren könnten, aber anstelle des Contents nur den Zugriff darauf in einem System zentralisieren müssten? Dann könnten Sie von allen Vorteilen profitieren. Ihr Content könnte zudem gegebenenfalls weiterhin in anderen Systemen gespeichert bleiben. Sie entscheiden dann, wann und ob der Content direkt in Ihren Content Hub migriert werden soll.

Dank Multisource lässt sich das jetzt mit Magnolia problemlos realisieren. Es ist Bestandteil des sogenannten „DX Hub‘“-Ansatzes. Über den zentralen DX Hub können Sie nämlich auf Ihren wertvollen Content aus allen Ihren Systemen zugreifen und ihn zur Erstellung ansprechender digitaler Erlebnisse für Ihre Website und auch darüber hinaus verwenden. Dank guter Integrationen ist dies möglich.

Remix

Der Multisource-Prozess lässt sich mit einer Musik-Metapher beschreiben: Multisource ist wie ein Live-Remix, also eine Neuabmischung verschiedener Musiktitel. DJs stehen verschiedene Eingabequellen zur Verfügung, beispielsweise ein Plattenspieler (einschließlich jeder Menge Schallplatten), ein CD-Spieler (samt großer Auswahl an CDs), ein Sampler, ein Trommelsynthesizer, eine Audiosammlung auf dem Laptop. Sie können sogar über API auf Spotify, Soundcloud oder Beatport zugreifen. DJs stellen ein ansprechendes Audioerlebnis zusammen und stellen es über entsprechende Kanäle bereit: das Soundsystem in einem Club, einen Internet-Livestream oder einen lokalen Radiosender.

Mixing (Erik McLean, Unsplash)

Sie müssen die Musik nicht erst in ein bestimmtes Format umwandeln oder in ein System importieren, sondern können alle Musiktitel sofort nahtlos miteinander verbinden.

Wie also sieht das Remixen mit Multisource aus?

Nehmen wir als Beispiel Ihr Unternehmen. Das Netzwerkdiagramm oder Martech-Stack-Diagramm Ihres Unternehmens umfasst möglicherweise 20 oder noch mehr firmeninterne und externe Dienste. Häufige Content-Quellen sind E-Commerce-Systeme, PIMs, DAMs, Reisesysteme, HR-Systeme, Wetterdatenbanken sowie bestehende firmeninterne Datenbanken.

Zu den Content-Quellen können auch andere CMS-Systeme oder automatisierte Web Scraper gehören, die eine API basierend auf dem Content bestehender Websites bereitstellen können. Mithilfe der Web Scraper-Technologie lassen sich neue Websites schnell und bequem implementieren. Gleichzeitig können einige wichtige etablierte Prozesse auf einem alten System beibehalten werden.

Es gibt endlos viele Möglichkeiten, diese unterschiedlichen Systeme miteinander zu kombinieren. Sehen wir uns dazu ein konkretes Beispiel an.

shop (Bernard Hermant, Unsplash)

Sie sind als Lebensmitteleinzelhändler mit einem großen Webshop im Internet vertreten. Ihre Produktabteilung verwaltet die Stammdaten für alle 34.822 Artikel von 282 Lieferanten in einem riesigen bestehenden PIM-System, in dem auch noch die Preise in sieben unterschiedlichen Ländern gespeichert sind. Ihr Digital-Content-Team speichert alle Markeninhalte in einem DAM SaaS-System.

Die Experience wird in Magnolia verwaltet: Sie erstellen eine Reihe intuitiver Top-Level-Seiten für die einzelnen Abteilungen, wie Bäckerei, Fleisch & Fisch, Getränke, Haushaltswaren, Haustiere usw. Den Inhalt dieser Seiten, d. h. welche Artikel angezeigt werden, verwalten Sie mit Multisource. Dazu erstellen Sie einen Link direkt zu den Produkten in Ihrem PIM-System. Außerdem wählen Sie manuell die entsprechenden Markenbilder aus, die im verknüpften DAM-System gespeichert sind. Marketingtext geben Sie direkt in das CMS ein.

Das alles können Sie in einem intuitiven Anwendererlebnis direkt in Magnolia machen. Die Inhalte aus diesen drei Quellen werden Ihren Kunden dann nahtlos in einem einheitlichen digitalen Erlebnis präsentiert, d. h. auf Ihrer Website und in allen Ihren Kanälen.

Einfache Integration

Eigentlich gab es die oben beschriebenen Möglichkeiten schon immer, dank Magnolias Flexibilität. Mit Multisource treten wir jedoch in eine ganz neue Phase ein. Content-Integrationen lassen sich schnell und einfach implementieren und erfordern in der Regel keine Programmierung.

Dass dies viel Zeit spart, liegt auf der Hand. Ein weiterer Vorteil ist jedoch, dass Sie mehr experimentieren und bestehenden Content einfacher wiederverwenden können. Alles macht so wesentlich mehr Spaß.

Jetzt möchten Sie vielleicht wissen, wie es uns gelungen ist, Integrationen so zu vereinfachen?

Moderne Systeme unterstützen REST APIs, die eine einfachere Integration ermöglichen. Wir haben einen einfachen Mechanismus eingebaut, um den Content, der zurückgegeben wird, neu zu strukturieren, damit er das erforderliche Format hat. Wir decken nicht alle Integrationsszenarien ab, sondern konzentrieren uns auf das häufigste Szenario – externe Content-Quellen.

Den komplexen Teil haben wir bereits übernommen, so können wir Ihnen eine einfache Konfiguration bereitstellen. Der Haken dabei ist, dass dies nicht bei jedem System funktioniert. Das System muss beispielsweise REST unterstützen.

REST besteht aus zwei Komponenten:

1. REST Clients

Entwickler definieren REST Clients über einfache YAML-Textkonfigurationsdateien. Der REST Client ist die Komponente, die ein externes System „kontaktiert“, um Content abzurufen. Genauso funktioniert dies auch im Webbrowser, wenn Sie eine URL-Adresse eingeben, um eine Seite aufzurufen.

Die Definition enthält die URL-Adresse, die Sie abrufen wollen. Optional können Sie anspruchsvollere Funktionen konfigurieren, wie Timeouts, Caching, Authentifizierung usw. Auch das OpenAPI-Format wird unterstützt.

2. REST UI-Elemente

Die standardmäßigen UI-Elemente in Magnolia können jetzt über den neuen DataSource-Mechanismus auch mit REST Clients sowie dem internen Magnolia-Content verbunden werden. Mit Apps, Link-Feldern, Auswahlfeldern und der globalen Suche über die Suchleiste können Sie nach externem Content jetzt ebenso einfach suchen wie nach Magnolia-Content! Sie definieren den REST Client nur ein einziges Mal und können ihn dann von überall aus referenzieren.

Verwendung des REST Client

Es gibt zwei Kernbereiche, die Admin Tools und die eigentlichen Digital Experiences.

1. Admin Tools

Marketer und Content-Autoren können mit externem Content arbeiten, als käme er direkt aus Magnolia. Sie können die herkömmlichen Verwendungsmuster und die üblichen Steuerungen verwenden. Zu den häufigsten Aufgaben gehören die Suche nach Content in allen angebundenen Systemen, die Pflege von Content-Sammlungen und die Verknüpfung bestimmter Elemente, z. B. die Verknüpfung mit bestimmten Produkten oder Ressourcen wie bei dem obigen Beispiel des Lebensmittelhändlers.

2. Digital Experiences

Ihre Anwender oder Besucher erhalten ein Erlebnis, das ein Remix der von Ihnen verknüpften Systeme ist. Entwickler erreichen dies über den restfn Templating Helper, der Content vom REST Client erhält. Bei einem Headless-Ansatz erhalten Entwickler Content wie gewohnt im JSON-Format von den Endpunkten von Magnolia und lesen die Links dann in der Antwort aus. Anhand der Links wird der richtige verknüpfte Content über zusätzliche REST-Anfragen von den verknüpften Systemen abgefragt.

Light Integrations

Zu den Integrationstypen, die Sie üblicherweise auf diese Weise realisieren, gehören Übersetzungen, CI, CDN-Pushes und Cache Flushing, Zahlungssysteme, KI-Services, Task-Manager, E-Mail, SMS und App-Benachrichtigungsdienste.

Mittlerweile können auch verbreitete Informationsquellen, wie Analytics, CRM, CDP, Marketingautomatisierung, Steuerinformationssysteme, gelesen sowie zur Optimierung und Personalisierung verwendet werden.

Hier gilt jedoch dieselbe Einschränkung, dass die Integration nicht mit jedem Dienst funktioniert oder zumindest nicht in dem Maße, wie Sie sich das womöglich vorstellen.

Die aktuellen Light-Integration-Funktionen erleichtern jedoch jede Integration, auch wenn noch eine gewisse Java-Programmierung notwendig ist. Wir wollen in Zukunft weitere Funktionen einführen, um die Möglichkeiten der Light-Module noch zu erweitern, beispielsweise leistungsstarke serverseitige JavaScript-Funktionen (Graal) und besseren Magnolia Command Support.

Bevor Sie Multisource oder Light Integration ausprobieren, sollten Sie herausfinden, ob es nicht bereits ein Verbindungsmodul für Ihr Integrationsziel gibt. Das ist die beste erste Wahl für Integrationen. Multisource steht im Mittelpunkt dieser neuen Funktion, stellt jedoch nur einen Teil der Möglichkeiten dar. Mit den neuen REST Client-Funktionen können Sie Content nicht nur über die REST-Endpunkte anderer Systeme abrufen, sondern auch Content per Push übertragen, Prozesse auslösen oder Aktionen veranlassen, die der Endpunkt des externen Systems ermöglicht. Das alles ganz ohne Programmierung und mit der leicht zu bereitstellenden Light-Modul-Technologie, die sofort verfügbar ist. Wir nennen diese Initiative Light Integrations.

Fazit

Ich möchte Sie dazu ermutigen, sich Gedanken darüber zu machen, wie Sie Ihre Autorenprozesse optimieren oder Ihre DX-Projekte mit dieser Technologie verbessern könnten. Fragen Sie sich selbst: Was wäre, wenn die Integration in jeden verfügbaren Service möglich wäre?

Wenn Sie selbst kein Entwickler sind, kennen Sie vielleicht Entwickler, denen Sie von dieser neuen leistungsstarken Funktion in Magnolia erzählen können.

Wenn Sie Entwickler sind, lade ich Sie dazu ein, eine beliebige API auszuwählen und es selbst auszuprobieren. Es macht wirklich Spaß! Beachten Sie, dass die Funktion zur UI-Integration nur in unserem DX Core Produkt unterstützt wird, daher benötigen Sie eine Lizenz, wenn Sie die Funktion ausprobieren möchten

Multisource einfach erklärt: 

Magnolia Multisource

Magnolia DX Core Testversion für Entwickler

Erleben Sie alles, was Magnolia mit der Enterprise-Grade DX Core Testversion zu bieten hat: Multi-Site, Multi-Source, Personalisierung, Tagging, Workflows und vieles mehr.

Über den Autor

Christopher Zimmermann Product Manager bei Magnolia

Christopher ist Produktmanager bei Magnolia mit Schwerpunkt auf Erfahrung und Produktivität der Entwickler. Er half bei der Einführung des 'Light Development'-Paradigmas und konzentriert sich nun auf Headless, Hybrid Headless und die einfachere Implementierung von Integrationen. Während seiner Ausbildung in Physik an der Universität zogen ihn der Schwung und die Wildwest-Offenheit der Software-Entwicklung zu einer Karriere als Programmierer in Produktfirmen, kreativen Web-Agenturen, als Freiberufler und Start-Up-Unternehmen. Christopher ist ein Outdoor-Enthusiast, der mit dem Camping im Hinterland der USA begonnen hat, aber langsam den Dreh raus hat, in einer rustikalen Hütte auf über 3000 Metern Höhe in den Schweizer Alpen Kaffee und Kuchen zu finden.

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